Systemisches Denken
Systemisches Denken ist ein Paradigma, das in vielen wissenschaftlichen Disziplinen bereits Fuß gefasst hat und weiter expandiert. Es beschäftigt sich mit der Vielzahl von Wechselwirkungen in komplexen Systemen. Es basiert zum einen aus systemtheoretischen Überlegungen, die Aufbau, Funktionen und Interaktionsprozesse von Systemen in den Mittelpunkt der Betrachtung stellen und zum anderen auf konstruktivistischen Annahmen, die unter anderem durch hypothetisches Fragen das Erfinden neuer Wirklichkeiten ermöglichen. Wahlweise wird dadurch die Konstruktion von Komplexität möglich, z.B. durch das Wahrnehmen anderer Sichtweisen, oder die Reduktion von Komplexität, z.B. durch Einnehmen der Aussenperspektive.
Systemische Therapie ist ein eigenständiges psychotherapeutisches Verfahren mit einer Vielzahl von Methoden und Anwendungsbereichen. Ursprünglich aus der Familientherapie entwickelt, wird sie heute in der Arbeit mit Einzelnen, Familien und Gruppen angewandt. Sie betrachtet den einzelnen Menschen im Beziehungsgefüge seines Umfeldes und sieht Symptome als Ausdruck bestimmter Beziehungsmuster. Therapeutische Interventionen zielen darauf, diese Muster deutlich werden zu lassen, die Ressourcen zu aktivieren und die Handlungsmöglichkeiten der Beteiligten zu erweitern.
Welches System als therapeutisch relevant angesehen wird, hängt von dem spezifischen Kontext der Therapienachfrage ab. Systemische Praxis umfasst neben dem klinischen Feld auch andere Bereiche wie Beratung, Supervision, Fort- und Weiterbildung, sowie Organisationsentwicklung.
Ein faszinierendes Systeme ist der menschliche Körper.
Das Stellen des Systems ermöglicht die unterschiedlichsten Informationen über unser innerleibliche Kommunikation. Zugleich wird es deutlich, wie diese Kommunikation uns in ein symbolisches Selbstgespräch führt.
Überlagerung organischer Funktionen mit Themen anderer Systeme (Umweltfaktoren, Familiensystem, Glaubenssätze, etc.) führen zu Dysfunktionen und können Aufschlüsse über Störungen des Wohlbefindens bis hin zu manifestierten Krankheiten geben. Das in Erscheinung treten dieser psychosomatischen Wechselwirkung eröffnet darüber hinaus neue Möglichkeiten, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu unterstützen.
Von daher eignet sich das systemische Denken und auch die Körperstruktur-Aufstellung als Bindeglied zwischen der Körpertherapie und der psychologischen Beratung. Es bietet sich so die Möglichkeit Zusammenhänge zwischen körperlichen (Bewegungs-) Mustern und Denk- bzw. Verhaltensmustern zu erkennen und somit einen Heilungsprozeß auf beiden Ebenen, im ganzheitlichen Sinne, anzubieten.
Durch eine berufsbegleitende Weiterbildung im Bereich Familienaufstellung/Systemaufstellung ergibt sich die Möglichkeit meinen Patienten bei Interesse oder Bedarf diesen speziellen Therapieansatz zur Verfügung zu stellen.